2. Lesung: Röm 6,3-4.8-11
Im sechsten Kapitel des Römerbriefes begegnen wir zentralen Elementen der paulinischen Tauftheologie. Paulus deutet die Taufe als Sterben und Auferstehung mit Christus. Damit verbunden ist dann auch die Wirklichkeit des neuen Lebens. Die Taufe bedeutet Leben, ein neues Leben in Christus.
Schwestern und Brüder!
3 Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden.
4 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde,in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. (....)
[7 Du hast mich betört, o HERR, und ich ließ mich betören;
du hast mich gepackt und überwältigt.
Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag,
ein jeder verhöhnt mich.
8 Ja, sooft ich rede, muss ich schreien,
Gewalt und Unterdrückung! muss ich rufen.
Denn das Wort des HERRN bringt mir den ganzen Tag nur Hohn und Spott. (…)
Gar nicht so oft haben wir in der Bibel die Gelegenheit, in das Innere eines Propheten zu blicken. (Siehe auch Roman von Franz Werfel, Höret die Stimme.)
In jenen Tagen 2 kamen die Israeliten in die Wüste Sínai.
Sie schlugen in der Wüste das Lager auf.
Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
3 Mose stieg zu Gott hinauf.
Da rief ihm der HERR vom Berg her zu:
Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: (…)
Das Volk Israel lagert in der Wüste Sinai an dem Ort, an dem Gott dem Mose erschienen ist und ihm den Auftrag zum Exodus gegeben hat (Ex 3,12). Das „Haus Jakob“ (V. 3) unterstreicht die Kontinuität der Israeliten zu den Erzeltern (Gen 12-50). Um die Identität dieses Volkes geht es in dieser Gottesrede. Gott hat sich seinem Volk zugewandt und es auf wunderbare Weise aus der Gewalt der Ägypter gerettet und befreit. Nun soll Israel Gottes eigenes und besonderes Volk werden, in dem es in besonderer Nähe zu Gott lebt. Die Israeliten haben die Machtoffenbarung Gottes „gesehen“, jetzt sollen sie die Gesetzesoffenbarung, die Tora, „hören“. und so mit „hörendem Herzen“ annehmen. „Sehen“ und „hören“ betonen die Zeugenschaft, in die das ganze Volk Israel genommen wird: Zuerst hat sich Gott seinem Volk zugewandt, er hat es befreit, er hat es erwählt und berufen. Jetzt kann das befreite Volk darauf antworten, indem es die Weisungen Gottes hört und annimmt.