So. 24. 12. 2023 – Augustinus, Aus einer Weihnachtspredigt
Der die Welt zusammenhält, lag in der Krippe: er war Säugling und (Gottes) Wort. Den die Himmel nicht fassen, den trug der Schoß einer einzigen Frau.
...Welch offensichtliche Ohnmacht und bewunderungswürdige Demut, in der sich die ganze Gottheit auf diese Weise verbarg.
...
Möge er an uns seine Gaben vollenden, er, der nicht davor zurückschreckte, unsere Lebensanfänge zu übernehmen; er soll uns zu Söhnen (und Töchtern) Gottes machen, der unseretwegen ein Sohn des Menschen werden wollte.
34. So. i. Jahreskreis, Christönigssonntag 26. 11. 2023
1. Lesung: Ez 34,11-12.15-17a
11 So spricht GOTT, der Herr:
Siehe, ich selbst bin es,
ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern.
12 Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert
an dem Tag,
an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben,
so werde ich mich um meine Schafe kümmern
und ich werde sie retten aus all den Orten,
wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben.
[13 Ich werde sie aus den Völkern herausführen, ich werde sie aus den Ländern sammeln und ich werde sie in ihr Land bringen. (…)
Das Hirtenbild wird im Alten Orient sehr häufig als Metapher für die Könige verwendet. Im übertragenen Sinne diente es auch als Gottesbild. Es steht für Fürsorge, aber auch Regentschaft. Die Texte des Ezechielbuches reflektieren auf unterschiedliche Weise die Katastrophe des Exils in Babylon und die Zerstörung des Landes und die Vertreibung aus der Heimat. Den Verantwortungsträgern damals (und evtl. auch in späteren Situationen) wird ihr politisches und religiöses Versagen schonungslos vor Augen geführt. Sie haben „nur sich selbst geweidet“ (V. 8.10). Wenn es nun keine brauchbaren Hirten „wie David“ (V. 23) mehr gibt, muss Gott selbst als Hüter seines Volkes in die Bresche springen (vgl. Ps 23), um es vor dem endgültigen Untergang zu retten.