1. Adventsonntag 3. 12. 2023

Denen, die Jesus Christus zuhören, wird mit dem Ende der Welt zugleich ein Ende des Leidens und der Gefahren angekündigt. Der Text nimmt viele apokalyptische Motive und Bilder aus alttestamentlichen Büchern auf, die der Autor bei den Hörenden vorausgesetzt hat. Ohne Kenntnis dieser Bilder ist der Text heute nur schwer zu verstehen. Gleich in V. 24-25 finden sich zwei Anspielungen auf Gerichtsworte aus dem damals beliebten und gut bekannten Buch Jesaja. (Jes 13,10 und 34,4). Das Erscheinen des Menschensohnes auf Wolken verbindet sich mit dem Bild von Gottes verborgener, rettender Gegenwart in Gestalt einer Wolke, was verständige Hörerinnen und Hörer aus alttestamentlichen Texten wissen (z.B. Jes 19,1 oder Ps 18,12). Schon durch die Texte zuvor ist für die Adressaten/innen klar, dass Jesus sich selbst als Menschensohn sieht.
Wichtig ist, dass Wachsamkeit nicht bedeutet, vor Angst (oder Vorfreude) erstarrt auf den Tag des Herrn zu warten, sondern durchaus tätig zu bleiben und dabei aber aufmerksam und achtsam die Zeichen der Zeit zu verfolgen. Es geht darum, jederzeit dafür offen und bereit zu sein, Gott im eigenen Leben zu erkennen und aufzunehmen.