6. Sonntag im Jahreskreis 16. 2. 2025

[13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt,
ist auch Christus nicht auferweckt worden.
14 Ist aber Christus nicht auferweckt worden,
dann ist unsere Verkündigung leer,
leer auch euer Glaube.
(….) 17 Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist,
dann ist euer Glaube nutzlos
und ihr seid immer noch in euren Sünden;
Der Text entstammt einem engagierten Streit. Es geht um nichts weniger als alles! Der Apostel hat die Auferstehung Jesu in seinem eigenen Leib und Leben erlebt.
Sie hat ihn umgekrempelt! Er wurde ein anderer Mensch.
Das Verbleiben in der Sünde (V. 17) bedeutet ein Verbleiben in der alten Verlorenheit, ein weiteres Gefangensein in zerstörerischen Verstrickung, in Schuld und Unrecht. Wir könnten uns ohne Gnade von der „Erbsünde“ (Augustinus) nicht befreien.
Evangelium: Lk 6,17-18a.20-26
In jener Zeit
17 stieg Jesus mit den Zwölf den Berg hinab.
In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen
und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem
und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
18a waren gekommen,
um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
Und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. (...)
20 Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger
und sagte:
Selig, ihr Armen,
denn euch gehört das Reich Gottes. (….)
Das zentrale Thema der Rede JESU ist das „Reich Gottes“. Bereits seit dem 8. Jh. v. Chr. lässt sich die Vorstellung des „Königtums JHWHs“ (hebräisch „mālākh“) gut belegen. In zahlreichen Psalmen findet sich diese Formulierung. Entsprechend der räumlichen Erstreckung des Territoriums über die ganze Welt, besteht auch eine zeitliche All-Existenz von Gottes Königsherrschaft. Das Königtum Gottes besteht seit je und in Ewigkeit (Ps 39,2). Ab dem 2. Jh. v. Chr. entfaltet sich eine zunehmend apokalyptisch-zukünftige Komponente der Vorstellung von einer neuen Welt durch ein endzeitliches Eingreifen Gottes. Wie in den anderen Evangelien gilt der Einbruch dieser Königsherrschaft (griechisch basileia tou theou) in die Welt auch bei Lukas als hoffnungsvolle Metapher, welche die bestehende Gesellschaft verändert. Die Heilungen von Kranken sind z. B. Zeichen dieser dynamischen Kraft, die sich bereits jetzt sichtbar entfaltet.
Früher verwendete man den Begriff „Gottesherrschaft“. Heute wird eher vom „Reich Gottes“ gesprochen, da es einen Heilsraum (örtlich und zeitlich) beschreibt, in dem Gottes schöpferische und rettende Macht wirkt – jetzt und in Zukunft.
„Unreine Geister“ (V. 18), die Menschen hungern lassen, krank machen und in Not stürzen, haben keinen Platz mehr in Gottes Reich. Vier Seligpreisungen und vier Weherufe stehen einander am Beginn der Rede (Lk 6,20-7,1) gegenüber. Arme/Reiche – jetzt hungert/jetzt satt – weint/lacht – hassen/loben – ebenso die Propheten/ebenso die falschen Propheten.
Die Seligpreisungen sprechen Menschen unmittelbar in der 2. Person an. Es geht um die Umkehr der jetzigen Verhältnisse (auch sonst im Lk-Ev, wenn es um Reichtum geht, vgl. Lk 16,19-31).
Die Weherufe schließlich, in der Manier der Prophetenworte, mahnen zur Umkehr, damit sich die Menschen nicht selbst vom Gastmahl Gottes ausschließen (vgl. Lk 13,24-28)