22. Sonntag im Jahreskreis 3. 9. 2023

Jeremia fühlt sich wie ein Liebender, der von Gott zu einer intensiven Beziehung verführt und dann im Stich gelassen wurde, als er tat, was dieser wollte: seine Botschaft zu verkünden. Die aber wollte niemand hören. Da er aber selbst durch alle Anfeindungen der Berufskollegen, der Priester, der Nachbarn, der Freunde und eigenen Familie hindurch an Gott festgehalten und seine Worte, die den Adressaten gar nicht gelegen waren, verkündet hatte, hoffte er darauf, dass Gott ebenso zu ihm halte und ihm Recht verschaffe im Streit mit ihnen. Das aber scheint auszubleiben. Aus Enttäuschung will er von Gott nichts mehr wissen (V. 9). Aber auch das gelingt nicht. I
Evangelium: Mt 16,21-27
Von da an
21 begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären:
Er müsse nach Jerusalem gehen
und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet
und am dritten Tag auferweckt werden.
22 Da nahm ihn Petrus beiseite
und begann, ihn zurechtzuweisen,
und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr!
Das darf nicht mit dir geschehen!
Die Perikope ist ein Neueinsatz im Matthäusevangelium. Der vorangehende große Abschnitt Mt 4,17-16,20 schloss mit dem Messiasbekenntnis des Petrus in 16,13-20. Dieser bisherige Höhepunkt der Erkenntnis wird in den folgenden Kapiteln um die Erfahrung von Leiden, Tod und Auferstehung ergänzt. Nur in diesem Horizont wird Schritt für Schritt für die Jünger und die Gemeinde deutlich, wer Jesus Christus ist.